13. September 2022 – dpa

Adventsbeleuchtung in Gefahr

Adventsbeleuchtung am Ku'damm in Gefahr - Sponsoren gesucht

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Weihnachtsbeleuchtung am Berliner Kurfürstendamm, Foto: Paul Zinken/dpa

Für die bislang nicht gesicherte Finanzierung der großen Weihnachtsbeleuchtung am Berliner Kurfürstendamm wollen die dortigen Geschäftsleute nun Sponsoren suchen und Spenden sammeln. «Wir würden es sehr bedauerlich finden, wenn der Ku'damm in der kommenden Weihnachtszeit dunkel bleibt», hieß es in einem Aufruf der AG City, dem Zusammenschluss der Geschäfte, am Dienstag. Die Menschen bräuchten gerade in der besinnlichen Zeit Hoffnung und Zuversicht. Gebeten wurde um finanzielle Unterstützung, «damit der Kurfürstendamm auch in diesem Jahr wieder zu einem funkelnden Weihnachtswintermärchen wird».

Die AG City kritisierte, dass es vom Senat kein Geld gebe. Dabei gehe es bei der Beleuchtung kaum ums Energiesparen. Die modernen LED-Lämpchen verbrauchten nur Strom für 8000 bis 10 000 Euro, «also ein Bruchteil der Gesamtkosten». Zudem wolle man die Stromkosten in diesem Jahr noch mal halbieren. Das teuerste sei der Auf- und Abbau von 140 Kilometern Lichterketten in den Bäumen an der kilometerlangen Strecke entlang des Ku'damms und der Tauentzienstraße. Wie hoch die Gesamtkosten genau sind, wurde nicht gesagt. Es soll um mehrere Hunderttausend Euro gehen.

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Weihnachtsbeleuchtung am Kurfürstendamm, Foto: Paul Zinken/dpa

Auch im vergangenen Jahr hatte es lange Ungewissheit gegeben. Der Senat hatte erst nach Diskussionen und wegen der Corona-Pandemie etwa die Hälfte der Kosten übernommen. Die andere Hälfte kam von den Geschäften und Sponsoren. In diesem Jahr hatte der Senat wegen der Energiekrise appelliert, private Lichter und die weihnachtliche Beleuchtung zu reduzieren, damit nennenswerte Einsparungen erreicht werden.

Die Bürgermeisterin von Charlottenburg-Wilmersdorf, Kirstin Bauch (Grüne), kritisierte, für den Ku'damm sei wegen der touristischen Bedeutung der Weihnachtsbeleuchtung nicht der Bezirk, sondern das Land verantwortlich - und das solle auch Geld zuschießen. Es gebe weiterhin Beratungen mit der AG City, dem Senat und den Tourismuswerbern. Man versuche, Sponsoren zu finden, um zumindest eine «Grundbeleuchtung» sicherzustellen.

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Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD), und Stephan Schwarz, Senator für Wirtschaft, Energie und Betriebe des Landes Berlin, Foto: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/

Senat: Kein Geld für Weihnachtsbeleuchtung am Ku'damm

Der Berliner Senat hat bekräftigt, dass er die traditionelle Weihnachtsbeleuchtung von Ku'damm und Unter den Linden in diesem Jahr nicht mit Geld unterstützen will. «Wir können doch niemandem ernsthaft vermitteln, dass wir Hunderttausende Euro an Steuergeld für Weihnachtslichter ausgeben, während alle zum Sparen aufgerufen sind und wir Entlastungspakete für Menschen und Unternehmen schnüren, die mit steigenden Energiepreisen kämpfen», teilte Wirtschaftssenator Stephan Schwarz (SPD) am Dienstag mit. «Das passt schlicht nicht zusammen.»

Wenn sich private Sponsoren engagieren wie in den vergangenen Jahren und dabei energiesparende Systeme eingesetzt würden, «ist das gut und erfreulich», betonte Schwarz.

Der Senat habe bereits 2020 beschlossen, die finanzielle Förderung der Weihnachtsbeleuchtung ab 2022 nicht fortzusetzen. Vergangenes Jahr sei die Weihnachtsbeleuchtung in Charlottenburg am Ku'damm mit 250 000 Euro, in Mitte an Boulevard Unter den Linden mit 160 000 Euro und in Neukölln mit 10 000 Euro unterstützt worden.

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