24. August 2020 – dpa

1.500 neue U-Bahn-Wagen für Berlin

Berlin eröffnet U-Bahnstrecke und plant mit neuen Zügen

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Pressekonferenz 1.500 neue U-Bahn-Wagen für Berlin, Foto: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/

Nach rund zehn Jahren Bauzeit geht in diesem Winter die Verlängerung der U-Bahn Linie U5 in Berlin-Mitte in Betrieb. «Wir werden am 4. Dezember diese Strecke eröffnen, dem Tag der Heiligen Barbara, der Schutzpatronin der Bergleute und der Tunnelbauer», kündigte der Betriebschef der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), Rolf Erfurt, am Montag an. Die insgesamt 2,2 Kilometer lange Strecke schließt die Lücke der U5 zwischen dem Brandenburger Tor und dem Alexanderplatz.

Ende 2022 wird dann ein weiteres Großvorhaben für die U-Bahn-Kunden sichtbar: Dann fahren die ersten Testzüge einer milliardenschweren Bestellung durch die Stadt. «Wir wollen unsere Flotte erneuern», sagte Erfurt, 24 Testwagen machten den Anfang.

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Pressekonferenz 1.500 neue U-Bahn-Wagen für Berlin, Foto: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/

Die BVG will bis 2030 insgesamt bis zu 1500 Wagen der neuen Baureihe J kaufen, mindestens aber 606. Der Auftrag hat ein Volumen von bis zu drei Milliarden Euro. Ein Rechtsstreit um die Vergabe hatte die Flottenerneuerung um mehr als ein Jahr verzögert. Ende 2023 sollen die ersten Serienfahrzeuge in Betrieb genommen werden.

Die BVG braucht dringend neue Züge. Berlins Sparkurs habe dazu geführt, dass in den vergangenen Jahren zu wenig investiert wurde, sagte Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne), die Aufsichtsratschefin der landeseigenen BVG. Ziel des Senats sei, dass mehr Berliner auf Busse und Bahnen umsteigen.

Mit zwei bis sechs Wagen lässt sich ein Zug bilden. Die Flotte von rund 1300 Wagen ist nach Pops Angaben im Durchschnitt etwa 27 Jahre alt. Manche Züge sind mehr als 50 Jahre alt. Sie müssen häufiger in die Werkstatt als neue und fehlen dann auf den Strecken.

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Pressekonferenz 1.500 neue U-Bahn-Wagen für Berlin, Foto: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/

Der Auftrag ist der größte in der Geschichte der BVG und der größte für den Berliner Stadler-Standort in Pankow. Der Zugbauer errichtet dafür eine neue Produktions- und Inbetriebssetzungshalle für bis zu 70 Millionen Euro. In diesem Herbst soll den Fahrgästen ein begehbares Modell des neuen Zuges präsentiert werden.

Die neuen Wagen können dann auch durch die neuen Röhren der U5 Unter den Linden fahren. Nach der Inbetriebnahme am 4. Dezember können Fahrgäste ohne Umstieg zwischen dem Hauptbahnhof und Hönow im Osten der Stadt hin- und herfahren. Neben den beiden Tunnelröhren im Herzen der Stadt wurden auch die Bahnhöfe Rotes Rathaus, Museumsinsel und Unter den Linden gebaut.

Zuerst war die Inbetriebnahme für 2017 geplant. Der Baugrund in Berlin-Mitte hatte aber immer wieder Schwierigkeiten gemacht. Auf dem kurzen Stück zwischen Hauptbahnhof, Bundestag und Brandenburger Tor pendeln bereits Züge. BVG-Betriebschef Erfurt bezifferte die Kosten für den Lückenschluss auf 530 bis 540 Millionen Euro.

www.bvg.de

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