26. Januar 2022 – dpa
Trotz wochenlanger Aufrufe im Internet sind zu Demonstrationen gegen die Impfpflicht in Berlin weniger Teilnehmer gekommen als erwartet. Die Polizei sprach von rund 1500 Demonstranten in verschiedenen Gruppen am Mittwochnachmittag rund um das weiträumig abgesperrte Regierungsviertel in der Berliner Innenstadt. Gerechnet hatten die Behörden mit bis zu zehntausend Menschen. Zeitgleich debattierte der Bundestag im Reichstagsgebäude über das Thema.
1600 Polizisten waren im Einsatz, ein Teil davon aus anderen Bundesländern. Weil die Demonstranten ihre Kundgebungen nicht angemeldet hatten und zu einem beträchtlichen Teil auch keine Corona-Masken trugen, stellte die Polizei viele Personalien fest und nahm Anzeigen auf. Von 25 vorläufig festgenommenen Menschen war die Rede, dabei handelte es sich aber noch um eine vorläufige Zahl.
Insgesamt seien die Demonstrationen aber «weitestgehend störungsfrei» verlaufen, sagte eine Sprecherin. Es habe allerdings versuchte Durchbrüche gegeben, bei denen die Polizei aggressive Menschen zurückgeschoben und -gedrückt habe. Man habe mit «konsequentem Vorgehen» weitere Teilnehmer von der Teilnahme an den nicht angemeldeten Versammlungen abgeschreckt.
Der Bereich um das Reichstagsgebäude war von der Polizei so weiträumig abgesperrt worden, dass es auch zum Brandenburger Tor keinen Zugang gab. Dort standen in der Nähe mehrere Wasserwerfer bereit. Die Bundespolizei war auf den Bahnhöfen präsent und beobachtete die Lage. Polizisten waren auch mit Hunden und auf Pferden unterwegs, Polizeiautos fuhren durch den Tiergarten.
Protest gegen Corona-Maßnahmen in Berlin, Foto: Fabian Sommer/dpa