29. März 2022 – dpa
Sechs Monate nach dem erfolgreichen Volksentscheid zur Enteignung großer Wohnungsunternehmen in Berlin soll sich nun eine Expertenkommission mit der Frage der Umsetzung beschäftigen. Der Senat setzte das Gremium unter Leitung der früheren Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin (SPD) am Dienstag ein.
Die Kommission soll zunächst untersuchen, ob ein Enteignungsgesetz verfassungsgemäß wäre. «Dabei sollen Möglichkeiten und rechtssichere Wege für eine Vergesellschaftung benannt und bewertet werden», hieß es in einer Mitteilung des Senats.
Später soll es auch darum gehen, ob ein solches Unterfangen angesichts milliardenschwerer Entschädigungen für die Konzerne wirtschaftlich sinnvoll wäre. Dann würden wohnungswirtschaftliche, gesellschaftsrechtliche und finanzpolitische Belange in die Beurteilung einfließen, hieß es. Die Kommission hat für ihre Arbeit ein Jahr Zeit und soll dem Senat dann eine Empfehlung zum weiteren Vorgehen vorlegen.
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