11. Juli 2023 – dpa

Inventur im Sea Life Berlin

Ein, zwei, drei, vier Fische - Inventur im Berliner Sea Life Aquarium

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Inventur im Sea Life Berlin, Foto: Joerg Carstensen/dpa

Mit Klemmbrett und Stift haben Kinder einer Berliner Schulklasse das Sea Life Aquarium in Berlin am Dienstag bei der halbjährlichen Fisch-Inventur unterstützt. 11 Dickbauchseepferdchen, 28 Ohrenquallen und 11 Mittelmeer-Muränen entdeckten die Drittklässer unter anderem. «Am schwierigsten zu zählen sind die kleinen Fische», sagte Liron, einer der 16 teilnehmenden Schulkinder der Heinz-Galinski-Schule. Beim Roten Drachenkopf fiel es dem Neunjährigen schon leichter: «Anzahl: 2» trug Liron in seine Tabelle ein.

Das Sea Life Aquarium hat insgesamt 31 Wasserbecken, in denen rund 3000 Tiere leben. Auch wenn nicht Inventur sei, hätten die fünf Aquaristen die Zahl der Tiere gut im Blick, sagte Aquaristin Undine Riemer. «Aber wir gucken trotzdem nochmal genau nach. Es kann sich auch mal einer versteckt haben oder verstorben sein, ohne dass wir ihn gefunden haben.» Die Inventur dauere zwei bis drei Tage. Fische wie die Goldstrieme, die im Schwarm lebten, würden fotografiert und dann gezählt. Bei allen anderen werde die Inventur direkt am Becken durchgeführt. Zum Vergnügen der Kinder bekommen die Mitarbeiter laut Riemer wie am Montag hin und wieder Unterstützung von Schulklassen.

Klassenlehrerin Julia Giwerzew, die Religion und Kunst unterrichtet, sagte lachend, sie merke erst jetzt, wie gut die Kinder in Mathe seien. Eifrig drängten sich die Schülerinnen und Schüler zum Zählen vor die Scheiben und verglichen ihre Ergebnisse. Manche brauchten zwischendurch auch mal eine Pause: «Zählen ist anstrengend», sagte ein Junge und ließ sich auf einen Stuhl fallen.

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Inventur im Sea Life Berlin, Foto: Joerg Carstensen/dpa

Die Aquarium-Betreiber sind froh, dass in der Unterwasserwelt endlich wieder Normalbetrieb herrscht und sich Kinder und Erwachsene in den Gängen tummeln. Wegen ihrer Nähe zum geplatzten Aquadom war die Attraktion für fünf Monate geschlossen und ist erst seit Mitte Mai wieder geöffnet. Sie wird allerdings nicht vom selben Eigentümer betrieben.

Als das 16 Meter hohe Aquarium Aquadom am 16. Dezember mitten in der Berliner Innenstadt aus bislang ungeklärter Ursache zerbarst, verteilten sich die Wassermassen rasch in die Umgebung der Hotellobby - und erreichten auch das Sea Life Aquarium. Der Besucher-Shop im Ausgangsbereich der Ausstellung wurde durch das heranrauschende Wasser vollständig zerstört. Die Wasserbecken aber blieben verschont. Im Gegensatz zum Aquadom, bei dem fast alle der 1500 Fische starben, kam im Sea Life keines der Tiere zu Schaden.

Der Sea-Life-Shop sei nach wie vor geschlossen, alle anderen Bereiche aber wie gewohnt zugänglich, sagte der Marketing-Beauftragte von Sea Life, Christian Herrmann. Nach der Wiedereröffnung seien die Besucherzahlen zunächst niedriger ausgefallen als erhofft. Möglicherweise verwechselten einige Menschen das Sea Life mit dem zerstörten Aquadom. Mittlerweile kämen aber mehr und mehr Besucher.

www.visitsealife.com/berlin

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