16. September 2021 – dpa

Neue Pilzart auf Vormarsch

Neue Pilzart bevölkert zunehmend die Wälder...

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Falsche Rotkappe, Foto: Silke Nauschütz/dpa

In Deutschland breitet sich eine neue Pilzart immer mehr aus, vor allem im Süden Brandenburgs. Die «Falsche Rotkappe» - den Namen hat ihr der Erstfinder gegeben - sei aus Nordamerika nach Europa eingeschleppt worden, berichtet Lutz Helbig vom Brandenburgischen Landesverband der Pilzsachverständigen. Auf welchem Wege, sei nicht bekannt. Als Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Mykologie kartiert Helbig ehrenamtlich Pilze und sorgt für deren Erfassung mit genauen Standorten. Momentan kann man diese Art an bestimmten Stellen auf hektargroßen Flächen im Wald finden, weiß er. Die neue Art fällt ihm zufolge durch einen massigen Fruchtkörper und eine längsrippige Musterung des Stiels auf, die der Sammler fühlen könne, erklärt er. Junge Exemplare werden erst semmelgelb, die größeren haben dann eine kräftige rotbraune Kappe.

Das feste Fleisch dürfte ihn als Speisepilz interessant machen, sagt Helbig, der den Pilz als schmackhaft beschreibt. Bei der Speisepilzbewertung sei er noch vorsichtig, der Pilz sei aber essbar. In der deutschen Pilzliteratur ist die Art als Speisepilz allerdings noch nicht zu finden, dafür ist sie zu neu.

Mittlerweile gebe es deutschlandweit etwa 20 Fundorte, darunter auf der Insel Rügen, in Niedersachsen und vor allem in der Mitte der Lausitz, berichtet Helbig. Der Pilz brauche magere Böden, diese seien in den sandigen Kiefernwäldern zu finden.

Der Pilzsachverständige rechnet aufgrund von mehr Niederschlägen in Brandenburg mit einer besseren Pilzsaison als die vergangenen drei Jahre. Feuchte Böden und Temperaturen nicht über 25 Grad beförderten derzeit das Wachstum.

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