Die Technische Universität Berlin plant wegen der Coronavirus-Pandemie in den nächsten Wochen Online-Prüfungen. «Wir bauen dabei auf die Ehrlichkeit der Studierenden», sagte TU-Präsident Christian Thomsen der Deutschen Presse-Agentur. Natürlich gebe es für die Uni keine absolute Sicherheit, dass nicht Freunde oder Eltern die Klausuren am Computer schrieben. «Aber auch bei normalen Klausuren wird geschummelt», ergänzte Thomsen.
Vielleicht würden Online-Klausuren ein bisschen schwerer ausfallen, weil mehr Hilfsmittel greifbar seien. «Aber mit null Kenntnis kommt man auch mit mehr Hilfsmitteln nicht durch», sagte der TU-Präsident. Denn die zeitliche Begrenzung für die Prüfungen bleibe.
An der TU gibt es nach Thomsens Angaben bisher drei bestätigte Infektionsfälle - bei insgesamt rund 35 000 Studierenden und fast 8000 Mitarbeitern. Alle Planungen seien Vorsichtsmaßnahmen, betonte Thomsen. «Wir wollen alles versuchen, dass wir hier keine italienischen Verhältnisse bekommen.»
Für das Sommersemester plant die TU Online-Vorlesungen, falls der Semesterstart wegen der Infektionsgefahr erneut verschoben werden sollte. Bisher sollen die Unis eine Woche später als geplant am 20. April starten.
Für Physik und Mathematik seien vorsorglich bereits Vorlesungen aufgezeichnet worden, sagte Thomsen. Sonst gebe es die Möglichkeit, dass Dozenten allein in einem leeren Raum stünden und ihre Vorlesung dann gestreamt werden. Es sei für die Uni eine weitere Überlegung, Online-Vorlesungen einzukaufen und abzuspielen. Die TU arbeite auch an Lösungen, Videochats zwischen Dozenten und Studenten zu ermöglichen.
Es gebe sogar Gedanken an «olle Kamellen» wie: Nun lest mal dieses Kapitel in jenem Buch, ergänzte Thomsen. «Ein paar Sachen würden aber sicher auch ausfallen.» Ziel sei, dass die Studierenden kein komplettes Semester verlören.
All solche Planungen widersprächen modernen pädagogischen Prinzipien und kreativer Wissensvermittlung. Aber vielleicht sei es die einzige Möglichkeit, das Virus einzudämmen, sagte der TU-Präsident. Die TU hat aus Vorsichtsmaßnahme bereits unbefristet alle ihre Bibliotheken und PC-Pools geschlossen sowie alle Konferenzen, Tagungen und wissenschaftlichen Veranstaltungen bis zum 20. Juli 2020 abgesagt. Dienstreisen, Studien– und Forschungsaufenthalte in Risikogebiete, die das Robert Koch-Institut als solche eingestuft hat, werden nicht mehr genehmigt. (dpa)
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