19. November 2021 – dpa
Boostern unterm Weihnachtsbaum? «Nächster freier Termin am 24. Dezember 2021», hieß es am Donnerstagmittag bei der Online-Suche nach einer Corona-Auffrischimpfung mit Biontech im Impfzentrum Messe Berlin. Mit etwas Glück und Geduld geht es aber auch schneller mit dem dritten Piks, obwohl der Andrang wächst.
Wer darf jetzt boostern ?
Seit Donnerstag empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) eine Covid-Auffrischungsimpfung grundsätzlich für alle über 18 Jahre, und zwar in der Regel sechs Monate nach der zweiten Spritze der Grundimmunisierung, im Einzelfall aber auch früher. In Berlin kann man sie nach einem Beschluss des Senats grundsätzlich schon nach fünf Monaten bekommen. Wer in der ersten Runde mit dem Vakzin von Johnson & Johnson geimpft wurde, kann schon vier Wochen später zur Auffrischung kommen. Eine besondere Empfehlung gilt weiter für Menschen über 70, Bewohner und Beschäftigte in Heimen oder Patienten mit Immunschwäche.
Wie viele Menschen sind demnächst dran?
Berlin hatte nach Angaben des Robert Koch-Instituts Stand Donnerstag 2,51 Millionen Geimpfte mit vollständiger Grundimmunisierung. Rund 311 000 hatten eine Auffrischung - das war ein Anteil von 8,5 Prozent und bundesweit Spitze. In der Gruppe 60 plus waren es 25,7 Prozent. Da im Frühsommer der Höhepunkt der ersten Impfwelle erreicht war, läuft die Fünf-Monats-Frist demnächst für Hunderttausende ab. Der Berliner Hausärzteverband ist zuversichtlich, dass bis Ende Januar alle Interessierten die Auffrischung bekommen könnten. «Man kann es schaffen, aber es müssen sich alle anstrengen», sagte der Vorsitzende Wolfgang Kreischer der Deutschen Presse-Agentur.
Geht man am besten ins Impfzentrum oder in die Arztpraxis?
Über die Online-Plattform Doctolib waren am Donnerstag durchaus noch Termine in absehbarer Zeit Ende November oder Anfang Dezember in Arztpraxen zu haben. Zwar fand sich sehr oft der Hinweis: «Bitte beachten Sie, dass aufgrund der hohen Nachfrage und aktuell begrenzter Impfdosen alle Verfügbarkeiten ausgebucht sind.» Es lohnt sich aber durchzuklicken. Manche Ärzte impfen nur eigene Patienten, andere akzeptieren auch bislang unbekannte.
Auffrischungsimpfung, Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/d