Ein Tierpark in Schleswig-Holstein denkt wegen fehlender Einnahmen in Corona-Zeiten über Notschlachtungen nach: Für Zoo, Aquarium und Tierpark in Berlin ist das trotz finanzieller Einbußen nach eigenen Angaben kein Thema. «Für Berlin kommt das nicht in Betracht – das Töten von Tieren aus finanziellen Gründen wäre das Letzte, was uns einfällt», erklärte Zoo-Direktor Andreas Knieriem am Mittwoch.
Auch wenn seit dem 17. März jegliche Einnahmen fehlten, seien Versorgung und Pflege der 30 000 Bewohner sichergestellt, teilte ein Zoo-Sprecher auf Anfrage mit. Man sei sich der Verantwortung für die tierischen Schützlinge bewusst, ihr Wohl habe stets höchste Priorität. «Bevor wir diesbezüglich Abstriche machen müssten, würden wir zunächst bauliche Vorhaben und Investitionen zurückstellen», erklärte der Zoo.
Die Schließung wegen der Corona-Krise bedeute durchaus «erhebliche finanzielle Einbußen», hieß es. Der Betrieb von Zoo, Tierpark und Aquarium koste pro Tag 140 000 Euro - normalerweise fast ausschließlich finanziert durch Eintrittsgelder und Spenden - und könne nun nicht heruntergefahren werden.
Der Tierpark Neumünster in Schleswig-Holstein hat wegen der Corona-Zwangsschließung Notpläne für das Schlachten seiner Tiere erarbeitet - als allerletzter Schritt, wie betont wurde, falls zum Beispiel das Geld für Futter ausgeht. Hintergrund ist, dass der Tierpark zurzeit keine Einnahmen durch Besucher hat und ausschließlich durch Spenden am Leben erhalten wird. (15.04.2020, dpa)
Coronavirus - Gesundheitsministerkonferenz, Foto: Kay Nietfeld/dpa