Coronavirus: Atemmasken gefragt

Starke Nachfrage nach Atemmasken wegen Coronavirus

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Lieferengpässe bei Schutzmasken, Foto: Wang Quanchao/XinHua/dpa

Die Furcht vor dem neuartigen Coronavirus sorgt für einen Ansturm auf Schutzmasken in Apotheken. «Atemmasken werden derzeit verstärkt nachgefragt», sagte ein Sprecher des Apothekerverbands ABDA am Mittwoch in Berlin. Das sei schon seit Tagen zu beobachten.

Für die Menschen in Deutschland sei es aber nicht nötig, im Alltag Atemmasken zu tragen, betonte die Apothekervereinigung. Ein einfacher Mund-Nasen-Schutz, wie ihn Ärzte bei medizinischen Eingriffen nutzen, schütze nicht zuverlässig vor einer Ansteckung mit dem neuen Virus Sars-CoV-2. «Sie sind dafür konzipiert, die Umwelt vor einem infizierten Träger zu schützen.» Atemschutzmasken mit eingebautem Filter seien wirksamer, aber für medizinisches Personal gedacht und unangenehm zu tragen. «Sie sind für den Alltag nicht zu empfehlen.»

Wer sich vor Infektionen mit Atemwegserkrankungen schützen wolle, solle auf Handhygiene achten, also häufig und gründlich die Hände waschen, teilte die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) mit. Auch gelte es, einen «Höflichkeitsabstand» zu anderen Menschen im öffentlichen Raum einhalten.

Von einer starken Nachfrage nach Atemmasken hatte zuletzt auch der Bundesverband des pharmazeutischen Großhandels (PHAGRO) berichtet. Es gebe «erhebliche und umfängliche Lieferengpässe», hatte Geschäftsführer Thomas Porstner gesagt. (dpa)

ABDA zu Atemmasken... »

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Coronavirus, Foto: Center for Disease Control/Plane

Wucherpreise für Mundschutzmasken im Internet

Die hohe Nachfrage nach Mundschutz- oder OP-Masken zum vermeintlichen Schutz vor dem Coronavirus führt vereinzelt zu extremen Preissprüngen. So bot zum Beispiel ein Händler bei Amazon eine Box mit 50 Gesichtsmasken «mit elastischen Ohrschlaufen weiß 3-lagig» des Herstellers SF am Mittwoch für 95,50 Euro an. Versandapotheken hatten das gleiche Produkt vor kurzem noch für 3,95 Euro im Angebot gehabt - jetzt ist es ausverkauft.

Dem US-Internetmagazin «Wired» zufolge hat Amazon einige überteuerte Angebote bereits von seinen Seiten entfernt und Händler gewarnt, keine unangemessenen Preise zu fordern. Ein Amazon-Sprecher sagte in München, Verkäufer setzten ihre Preise selbst fest, aber bei Verstößen gegen die Richtlinien werde Amazon Maßnahmen ergreifen. Ein SF-Mitarbeiter in Berlin sagte auf Anfrage, wegen der hohen Nachfrage habe es Preiserhöhungen gegeben, aber die Masken seien derzeit nicht mehr lieferbar. Das nutzten einige wohl spekulativ aus. (dpa)

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50 Gesichtsmasken für 95,50 Euro... »
Wired-Bericht: Amazon tries to curb mask price gouging... »

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Coronavirus, Foto: Wang Quanchao/XinHua/dpa

Das neuartige Coronavirus

Coronaviren wurden nach Angaben des Robert Koch-Instituts erstmals Mitte der 1960er Jahre identifiziert. Sie können Menschen und Tiere infizieren. In Menschen verursachen sie dem RKI zufolge verschiedene Krankheiten - von gewöhnlichen Erkältungen bis zu gefährlichen oder gar potenziell tödlich verlaufenden Krankheiten wie etwa das Severe Acute Respiratory Syndrome (Sars). Der aktuelle Ausbruch wurde durch ein neuartiges Coronavirus verursacht, das eng mit dem Sars-Virus verwandt ist. Betroffen sind bisher vor allem die Stadt Wuhan und die Provinz Hubei in China.

Ein Verdacht auf eine Erkrankung liegt dem RKI zufolge vor allem in zwei Fällen vor - zum einen wenn jemand eine akute Infektion der unteren Atemwege wie eine Lungenentzündung hat und bis maximal 14 Tage vor dem Beginn der Erkrankung in einem Risikogebiet war. Als Verdachtsfall wird auch eingestuft, wenn die Person nur Symptome wie Husten hat, aber in direktem Kontakt mit einem Erkrankten war. In beiden Fällen soll ein Test auf das Virus veranlasst werden. Das RKI empfiehlt eine Isolierung im Krankenhaus, solange nicht klar ist, ob ein als Verdachtsfall eingestufter Mensch das Virus in sich trägt. Fällt das Testergebnis positiv aus, bleibt die Isolierung bestehen. (dpa)

Informationen des RKI zum neuen Coronavirus und dem Umgang damit... »

RKI zur Abklärung eines Falls... »

RKI-Fallzahlen des neuartigen Coronavirus... »

Fragen und Antworten des RKI zum neuartigen Coronavirus... »

Coronavirus-Hotline der Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung (täglich von 8 bis 20 Uhr): (030) 90 28 28 28

Informationen der Senatsverwaltung für Gesundheit zum neuartigen Coronarvirus... »

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