Coronavirus: Keine Angst wegen Halskratzen

Husten ist erstmal kein übermäßiger Grund zur Sorge.. Das sagt ein Experte...

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Erkältung, Foto: dpa

Das neuartige Coronavirus breitet sich in Deutschland aus. Kratzen im Hals, Husten oder Fieber führen bei vielen im Moment zu der bangen Frage: Bin ich erkrankt? Denn laut Robert-Koch-Institut (RKI) kann eine Infektion mit dem Virus Symptome wie Husten, Schnupfen, Halskratzen und Fieber hervorrufen.

Doch selbst wenn dahinter das Virus Sars-Cov-2 stecken sollte, ist das kein Grund zu übermäßiger Sorge. «Die Wahrscheinlichkeit, dass es bei solchen Symptomen schwere Verläufe gibt, ist ganz klein», beruhigt Oliver Witzke, Direktor der Klinik für Infektiologie der Universitätsmedizin Essen. «Das ist ja anders, als wenn man keine Luft kriegt. Da steht es ja außer Frage, dass man sich in medizinische Betreuung begibt.»

Ein Großteil der berichteten Covid-19-Erkrankungsfälle verliefen laut der Website Infektionsschutz.de der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) mild. Teils könne Covid-19 - die von dem Erreger ausgelöste Erkrankung - aber schwer verlaufen, etwa mit Atemproblemen oder Lungenentzündung. Das ist laut RKI bei etwa 15 von 100 Infizierten der Fall. Vereinzelt verläuft sie auch tödlich.

«Wir haben am Wochenende wieder viele Tests gehabt», sagt Witzke zu der Situation an seiner Essener Klinik. «Da waren immer noch viele Menschen, die Grippe und Ähnliches hatten - und einen positiven Nachweis von Covid-19.»

Die Zahl der Infektionen steigt

Das neuartige Coronavirus sei natürlich eine Realität geworden, die Zahlen der Infektionen stiegen von Tag zu Tag, führt Witzke aus. «Ich rechne damit, dass es weiter neue Patienten gibt und dass es sich ausbreiten wird, auch bei uns in Deutschland.»

Der Mediziner stellt klar: «Die meisten Leute, die infiziert sind, hatten Kontakt zu einem sicher Infizierten oder waren in einem der Risikogebiete.» Andere Ansteckungswege seien bisher kaum vorgekommen, etwa eine Infektion im Supermarkt. «In den Kontext würde ich das immer noch stellen, auch wenn das immer schwieriger wird: Dass man sich hinterfragen muss, ob man Kontakt mit jemanden hatte, der sicher befallen ist», sagt Wilke.

Das ist aber auch nur der Stand zum jetzigen Zeitpunkt. «Irgendwann wird sich das vermutlich auflösen», sagt er. «Irgendwann werden wir so viele Fälle haben, dass wir sagen, dass das Virus in Deutschland heimisch ist.» Dann würde man vermutlich auch aufhören zu testen.

Was bei einem Ansteckungsverdacht zu tun ist

Beim Verdacht, sich mit dem neuartigen Coronavirus angesteckt zu haben, gilt zunächst: Wer Kontakt zu Infizierten hatte, sollte sich unabhängig vom Auftreten von Symptomen bei seinem Gesundheitsamt melden. Gleiches gilt für Reisende aus Risikogebieten, bei denen Symptome auftreten. Das RKI bietet online eine Postleitzahlsuche an, um das zuständige Gesundheitsamt zu finden.

Alle anderen wenden sich bei verdächtigen Symptomen an das Amt oder den Hausarzt, der bei Verdacht auf Infektion mit dem Sars-CoV-2-Virus eine Laboruntersuchung veranlassen kann. Betroffene sollten vor dem Gang in die Praxis unbedingt dort anrufen - um nicht noch schlimmstenfalls andere anzustecken. (dpa)

RKI: Fragen und Antworten zum neuen Coronavirus... »
RKI: Liste der Risikogebiete... »
RKI: Postleitzahl-Suche nach Gesundheitsämtern... »
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: Fragen und Antworten zum neuen Coronavirus... »

Coronavirus-Hotline der Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung (täglich von 8 bis 20 Uhr): (030) 90 28 28 28

Informationen der Senatsverwaltung für Gesundheit zum neuartigen Coronarvirus... »

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