Schutzmasken nähen
Sinnvoll gegen die Ansteckung anderer - Infos & Tipps, wie man sie näht
Matratzenhersteller stellt Mundschutzmasken her, Foto: Daniel Karmann//dpa
In der Öffentlichkeit eine (selbstgemachte) Schutzmaske tragen - wie sinnvoll ist das? Grob zusammengefasst: Für den eigenen Schutz bringt es kaum etwas. Doch das Risiko, andere Menschen anzustecken, wird leicht verringert. Allerdings sollte man keine Masken kaufen, die für medizinische Zwecke gedacht sind - um die Versorgungslage in Krankenhäusern und Arztpraxen nicht noch mehr zu verschlechtern.
Beim Sprechen, Husten oder Niesen setzen wir Tröpfchen frei. Wenn man etwa ein Stück Tuch vor dem Mund habe, würden die großen Tröpfchen abgefangen, sagt der Chef-Virologe der Berliner Charité, Christian Drosten. «Je näher dran an der Quelle, desto besser. Deswegen muss die Maske an der Quelle sein und nicht am Empfänger», so Drosten vor einigen Tagen im Podcast beim NDR.
Eine von ihm erwähnte aktuelle Stellungnahme von Wissenschaftlern weist darauf hin, dass durch Masken der Übertragung des Coronavirus von denjenigen, die keine oder noch keine Symptome hätten, auf andere vorgebeugt werden könne. «Man geht nicht mit Symptomen in den Supermarkt, aber man erkennt an, dass man nicht weiß, ob man morgen Symptome kriegt», bringt Drosten es auf den Punkt. Er wertet das Tragen in der Öffentlichkeit als «Geste, Signal, als Höflichkeit».
Das Robert Koch-Institut schreibt ebenfalls, dass das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes sinnvoll sein kann - um das Risiko einer Übertragung der Erreger von Atemwegserkrankungen auf andere Menschen zu verringern. Gleichzeitig warnt es eindringlich davor, die wichtigsten Maßnahmen gegen die Verbreitung der Erregers Sars-CoV-2 zu vernachlässigen: Abstand halten, regelmäßiges gründliches Händewaschen, Husten und Niesen in die Armbeuge.
Auch der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, rät zur Maske: «Besorgen Sie sich einfache Schutzmasken oder basteln Sie sich selbst welche und tragen Sie diese im öffentlichen Raum», sagte er der «Neuen Osnabrücker Zeitung». Virologe Drosten sieht hierin auch einen wichtigen psychologischen Effekt: Wenn viele in der Öffentlichkeit eine Maske trügen, werde man daran erinnert, dass die Lage ernst sei. (29.03.2020, dpa)
Coronavirus - Schutzmasken selbst gemacht, Foto: Sven Hoppe/dpa
Selbst gemachter Schutz: So näht man eine Gesichtsmaske
Mund-Nasen-Masken lassen sich auch selbst nähen - zumindest Behelfsmasken. Für die einfachste Variante braucht man auch keine großen Nähkenntnisse.
Wichtig zu wissen: Die Gesichtsmaske schützt nicht vor einer Infektion, aber vor der Weitergabe des Virus, wenn man selbst erkrankt ist.
Schritt 1 - das Material
Am besten nimmt man für die Masken einen dicht gewebten Baumwollstoff der Maße 40 mal 40 Zentimeter, rät die Zeitschrift «Burda Style» (online). Außerdem braucht man ein Gummiband von einer Länge von 50 Zentimetern und einer Breite von fünf Millimetern.
Ein Tipp: Wer den Stoff oder das Gummiband noch nicht zu Hause hat oder jetzt auch nicht kaufen kann, findet vielleicht noch ein altes T-Shirt zum Zerschneiden oder ein anderes nicht mehr geliebtes Kleidungsstück mit Gummizug zum Ausnehmen zu Hause.
Außerdem werden benötigt: rund 20 Zentimeter Bastel- oder Blumendraht und Einlagen für die Masken zum Auswechseln. Das ist entweder Küchenkrepp, ein hochfiltrierender Staubsauger-Beutel oder ein Spülschwamm-Tuch mit Hygiene-Beschichtung.
Schritt 2 - die Vorbereitung
Der Stoff wird optimalerweise erst mal gewaschen und auch in den Trockner gegeben, falls vorhanden, rät die «Burda Style». Das verhindert, dass die genähte Maske später beim Waschen einläuft. Für den Zuschnitt sollte der Stoff auch geglättet sein.
Schnittmuster gibt es online oder man zeichnet sie sich frei Hand je nach Kopfgröße. Schnittmuster haben an jeder Seite rund einen Zentimeter Nahtzugabe - das heißt, die Nadel wird also einen Zentimeter vom Rand nach innen angesetzt.
«Burda Style» sieht nicht nur eine Stofflage vor, sondern eine Innen- und Außenseite, in die später eine Einlage kommt. Für diese werden Küchenpapier oder Staubsauger-Beutel wie der äußere Stoffteil zugeschnitten, man nimmt aber zusätzlich von der oberen und unteren Kante je einen Zentimeter weg. So passen die Einlagen später gut in die Maske.
Foto: Maier/Maier/dpa
Schritt 3 - das Nähen
Die beiden äußeren Teile (linke und rechte Maskenhälfte) werden nun an der Mittelnaht zusammengenäht. Das geht am saubersten und einfachsten mit einer Nähmaschine, aber natürlich ist auch die Handarbeit möglich.
Die Nahtzugabe der Mittelnaht, die nun innenliegt, wird am besten auf rund fünf Millimeter Breite zurückgeschnitten, raten die DIY-Experten. An den Kurven vielleicht sogar noch etwas mehr.
Das weitere Nähen geht einfacher, wenn man die Teile nun so auseinander bügelt, wie sie später auch genutzt werden. Die überbleibende Nahtzugabe der Mittelnaht lässt sich außerdem mit einer weiteren Naht befestigen - so ist diese Naht später flacher, was den Tragekomfort erhöhen kann.
Gleiches wird mit den beiden Teilen des Futters gemacht. Hier zusätzlich die schmalen Seitenkanten mit einem Zickzack- oder Overlockstich der Nähmaschine einen Zentimeter weit nach innen umschlagen, so bügeln und dann festnähen.
Der Stoff für die Innenseite wird nun auf das äußere Stück gelegt und die oberen und unteren Kanten aufeinandergenäht. Die Seiten bleiben offen, damit darüber später die Einlagen hineingeschoben werden können.
Schritt 4 - Gummizug und Form anpassen
Der Außenstoff vieler Schnittmuster ist an den Seiten länger als das Innenfutter - es wird zur Hälfte nach innengeklappt und so festgenäht, dass ein Tunnel entsteht. Hier das Gummiband einfädeln und dessen Enden passend zum Gesicht zusammenbinden.
In den Nahttunnel an der oberen Maskenkante kommt nun noch ein rund 16 Zentimeter langes Drahtstück, dessen Enden zur Sicherheit umgebogen sind. Damit lässt sich die Maske beim Aufsetzen an das Gesicht anpassen.
Zum Abschluss kommt noch die auswechselbare Einlage aus zum Beispiel Küchenpapier in die Mitte der Maske.
Schritt 5 - die Pflege
Die Masken sind nur sicher, wenn man sie regelmäßig wäscht. Die Zeitschrift «Burda Style» rät dazu einmal täglich bei mindestens 60 Grad. Vorher werden die Einlage, die Gummibänder und der Draht entfernt. (dpa)
maskeauf.de
Coronavirus - Gesundheitsministerkonferenz, Foto: Kay Nietfeld/dpa
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