16. September 2022 – dpa
Berlin bekommt ein zeitlich befristetes 29-Euro-Ticket für den Nahverkehr. Es soll von Oktober bis Dezember nur innerhalb der Stadt gelten und nur im Abo zu haben sein. Für einzelne Monate ist es nicht zu kaufen. Der Aufsichtsrat des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB) sprach sich am Donnerstag dafür aus. Ein formeller Beschluss sollte wegen der Kurzfristigkeit der Sitzungseinladung noch folgen, teilte der VBB mit.
Das Ticket soll voraussichtlich ab 1. Oktober als Abonnement für den Tarifteilbereich Berlin AB ausgegeben werden und bis zum 31. Dezember 2022 gelten. Es soll eine Übergangslösung sein, bis voraussichtlich Anfang 2023 ein bundesweites Nahverkehrsticket kommt.
Umstritten war das Projekt bis zuletzt. Vor allem aus Brandenburg gab es viel Kritik an den Plänen. Noch am Mittwoch hatte der Landrat des Brandenburger Landkreises Märkisch-Oderland, Gernot Schmidt (SPD), Einspruch gegen die Dringlichkeit der Sitzung eingelegt, ihn aber dann doch noch zurückgezogen.
Der Vorschlag von Berliner Seite, sich auf ein gemeinsames, länderübergreifendes Ticket zu einigen, war da schon vom Tisch. Zuletzt ging es nur noch um die Frage, ob die Brandenburger Seite auch die abgespeckte Variante eines Tickets nur für den Berliner Gültigkeitsbereich AB ebenfalls blockieren würde.
Der Berliner Senat beriet zuletzt am Dienstag über das Nachfolgeticket. Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) hatte anschließend erklärt, eine Entscheidung am Donnerstag sei nötig, damit die Verkehrsbetriebe genügend Zeit hätten, sich bis zum 1. Oktober auf die Einführung vorzubereiten.