09. September 2020 – dpa
Die Corona-Krise hat dem Berlin-Tourismus einen schweren Schlag versetzt. Im ersten Halbjahr kamen nicht einmal mehr halb so viele Besucher wie im Vorjahreszeitraum. Wie das Amt für Statistik am Montag mitteilte, waren es 2,7 Millionen Gäste, ein Minus von 59 Prozent. So wenig Besucher kamen zuletzt 2004. Bei ausländischen Urlaubern war der Rückgang noch stärker: Zwei Drittel blieben weg. In ähnlichem Maße sanken jeweils die Übernachtungszahlen: Sie erreichten insgesamt noch 6,5 Millionen. Der Tourismus zählt zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen Berlins und war in den vergangenen Jahren stark gewachsen.
Nach zwei erfolgreichen Monaten Anfang des Jahres habe es mit dem Lockdown im März einen Absturz bis fast auf null gegeben, sagte Burkhard Kieker, Chef der Tourismusgesellschaft Visit Berlin, der Deutschen Presse-Agentur. Seit Juni gebe es eine deutliche Erholung. «Wir sind derzeit bei 30 bis 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr», sagte Kieker. Dieses Niveau bei den Gästezahlen erwarte er auch für die zweite Jahreshälfte.
Von Mitte März bis Ende Mai gab es wegen der Pandemie ein Übernachtungsverbot für privatreisende Gäste in Berlin. Das sollte helfen, das Virus nicht weiter zu verbreiten. Dass auch die Corona-Lage in den Herkunftsländern der Urlauber entscheidend war, zeigen die USA. Von dort kam im ersten Halbjahr nur noch gut ein Viertel der üblichen Besucherzahl nach Berlin.
Coronavirus - Berlin, Foto: Christophe Gateau/dpa