10. Juni 2020 – 105'5 Spreeradio

105'5 Spreeradio exklusiv

Berliner Polizei zieht positive E-Scooter-Bilanz

Knapp ein Jahr E-Scooter: Berliner Polizei zieht positive Bilanz - aber über 3.300 Ordnungswidrigkeiten

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E-Scooter, Foto: Fabian Sommer/dpa

Knapp ein Jahr nach der Zulassung von Elektrotretrollern hat die Berliner Polizei eine positive Bilanz im Zusammenhang mit dem neuen Verkehrsmittel gezogen. „Wir haben zwar viele Unfälle und viel Fehlverhalten registriert, aber insgesamt sind die Roller ein Verkehrsmittel, für das relativ wenig polizeiliche Aufmerksamkeit nötig ist“, sagte Polizei-Verkehrsreferent Rainer Paetsch dem Berliner Radiosender 105‘5 Spreeradio. Hauptprobleme seien das Fahren auf Gehwegen und Konflikte mit Fußgängern.

„Seit Juni 2019 bis Ende März dieses Jahres hat es insgesamt 354 Verkehrsunfälle gegeben, 90 Prozent wurden von den E-Scootern selbst verursacht.“ 80 Unfälle seien dabei auf Bürgersteigen geschehen. Die Berliner Polizei habe zudem „3.348 Verkehrsordnungswidrigkeiten geschrieben, bei 1.000 davon ging es um das Abstellen der Roller auf Gehwegen, bei weiteren 1.000 um das Fahren auf Gehwegen.“ 280-mal seien auch Drogen und Alkohol im Spiel gewesen. Es habe seit Juni vergangenen Jahres 38 Schwerverletzte im Zusammenhang mit E-Scooter-Unfällen gegeben und auch ein Toter sei zu beklagen gewesen.

Paetsch glaubt, dass sich das „übergroße Angebot von zwischenzeitlich 16 000 Elektrotretrollern auf niedrigeren Zahlen einpendeln wird“. Er geht auch davon aus, dass sich Nutzer noch besser an das neue Fahrzeug gewöhnen und Vorschriften besser verinnerlicht werden. „Wir sind positiv gestimmt, dass sich die neue Fahrzeugart erfolgreich in den Großstadtverkehr integrieren wird. An die Nutzer appellierte der Verkehrsfachmann, Gehwege zu meiden und Konflikte mit Fußgängern zu verhindern. Auch sollten die Roller immer so abgestellt werden, dass sie insbesondere Fußgänger nicht behindern oder gefährden. Nutzer sollten sich vorher bei einem Sicherheitstraining mit ihnen vertraut machen.

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