14. September 2023 – dpa

Bundesweiter Probealarm ausgelöst

Überpünktliche Probe-Warnmeldungen auf Handys - Umfrage soll Warnquote zeigen

Bundesweiter_Warntag_79339728.jpg
Bundesweiter Warntag zum Test der Warnsysteme, Foto: Thomas Banneyer/dpa

Ein Probealarm hat am bundesweiten Warntag in Deutschland Handys und Sirenen laut schrillen, heulen und brummen lassen. Ausgelöst wurde die für etwa 11.00 Uhr angekündigte Warnung am Donnerstag vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) in Bonn diesmal überpünktlich. Viele Bürgerinnen und Bürger erhielten über das Cell Broadcast System auf ihren Mobiltelefonen schon um 10.59 Uhr eine Warnung. Bei anderen meldete sich das Handy dann eine Minute später.

Verbreitet wurde der Probealarm dann auch über Radio- und Fernsehsender und auf Stadtinformationstafeln. Wer nach 11.00 Uhr beispielsweise die App des Deutschlandfunks öffnete, erhielt dort auch den schriftlichen Hinweis: «In Deutschland findet heute der Warntag 2023 mit einer bundesweiten Probewarnung statt. Es besteht keine Gefahr.»

Wer Warn-Apps wie Nina oder Katwarn auf seinem Smartphone installiert hat, erhielt auf diesem Weg auch einen Hinweis auf die Probewarnung. Bei Cell Broadcast geht die Warnung an alle dafür vorbereiteten Handys in einer bestimmten Funkzelle. Damit wurden also auch Touristen und andere Menschen mit ausländischen Mobilfunknummern, die sich gerade in Deutschland aufhalten, erreicht. Wer mit seiner deutschen SIM-Karte ins Ausland gereist war, erhielt am Donnerstag dagegen nur dann eine laute Warnung, wenn er eine der deutschen Warn-Apps installiert hat.

Bundesweiter_Warntag_79339567.jpg
Bundesweiter Warntag zum Test der Warnsysteme, Foto: Kay Nietfeld/dpa

Mit dem bundesweiten Warntag will das dem Bundesinnenministerium unterstellte BBK herausfinden, wie viele Menschen eine Warnung vor Gefahren im Ernstfall erreichen würde. Eine Online-Umfrage des BBK soll im Anschluss helfen herauszufinden, wie viele Menschen diesmal über welchen Warnkanal erreicht wurden.

Um 11.45 Uhr kam dann wie geplant die Entwarnung. Bei der Warnung über das Cell Broadcast System, über das eine Textnachricht an alle eingeschalteten modernen Handys mit aktueller Software verbreitet wird, war keine Entwarnung vorgesehen.

Das BBK urteilte, das System habe den «Stresstest» bestanden. «Die Vielfalt unserer Warnmittel wurde gleichzeitig ausgelöst, hat die Bevölkerung erreicht und gewarnt», teilte BBK-Präsident Ralph Tiesler mit. Nun wolle man die Rückmeldungen aus Ländern, Kreisen und kreisfreien Städten einsammeln und gemeinsam mit den Erfahrungsberichten der Bevölkerung auswerten. Auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) zog eine positive Bilanz: «Unsere ersten Auswertungen zeigen: Der dritte bundesweite Warntag war ein voller Erfolg.» Beim Warntag am 8. Dezember 2022 hatten nach Angaben des BBK mehr als 90 Prozent der Bevölkerung auf dem einen oder anderen Kanal eine Warnung empfangen.

MOBI_SONNTAG_Alarm_S_76174679.jpg
Foto: Soeren Stache/dpa

Der Bund testet die Warnkanäle einmal pro Jahr, immer am zweiten Donnerstag im September. Wie schon beim Warntag im vergangenen Jahr, so zeigten sich auch diesmal wieder Menschen irritiert, in deren Umgebung keine Sirene zu hören war. Sirenen waren nach dem Ende des Kalten Krieges vielerorts abgebaut oder nicht erneuert worden. Inzwischen gibt es aber Bemühungen, die Zahl von aktuell mindestens rund 38 000 Sirenen bundesweit wieder zu erhöhen.

Fragebogen zum Bundesweiten Warntag 2023... »

Mehr Infos zum Bundesweiten Warntag finden Sie unter bundesweiter-warntag.de

www.berlin.de/katastrophenschutz/aktuelles/bundesweiter-warntag-september-2023-1273511.php

Warn-Apps

Warn-App KATWARN im »APP STORE« oder im »GOOGLE PLAY STORE«
Warn-App NINA im »APP STORE« oder im »GOOGLE PLAY STORE«

Weitere News

undefined
105'5 Spreeradio Live
Audiothek