28. Juni 2020 – dpa
Eine Abkühlung im Freibad oder ein Platz im Biergarten ist für manche Berliner am Wochenende bei Temperaturen um die 30 Grad ein unerfüllter Wunsch geblieben. Grund waren die Corona-Auflagen und die hohe Zahl der Besucher. Am Strandbad Müggelsee war der Andrang so groß, dass am Samstagnachmittag niemand mehr Einlass bekam, wie die Polizei auf Twitter mitteilte.
Das Bad drohte demnach «vor Besuchenden wortwörtlich überzulaufen». Vor dem Freibad Plötzensee bildete sich eine Hunderte Meter lange Schlange, schrieb die Berliner CDU-Politikerin Hildegard Bentele auf Twitter - «vier Tage vorher Online-Buchung für Freibad Humboldthain». Sie sei «mit zwei frustrierten kleinen Kindern» wieder nach Hause gefahren.
Auch das Strandbad Wannsee war am Samstag und Sonntag bereits ausgebucht, teilte ein Sprecher der Berliner Bäderbetriebe mit. Wegen der Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie sind die Freibäder tagsüber nicht durchgehend geöffnet.
Wer eine Abkühlung sucht, muss sich vorab für bestimmte Zeitfenster anmelden. Dazwischen werden die Bäder geschlossen und die Anlagen zum Teil desinfiziert. Viele Duschen und Umkleiden sowie Spielplätze, Rutschen und Sprungtürme sind nicht geöffnet. Wegen der begrenzten Besucherkontingente waren zuletzt viele mögliche Badetermine schnell ausgebucht.
Auch in den Biergärten der Hauptstadt wurde es eng, zumindest in den Abendstunden. «Tagsüber bekommt man bei uns draußen meistens einen Platz. Aber ab ungefähr 19.30 Uhr kann schon alles besetzt sein», sagte ein Sprecher des bei Touristen beliebten Prater-Biergartens in Prenzlauer Berg am Sonntag. Eine Reservierung werde nur für Gäste im Haus verlangt. Der Biergarten draußen stehe allen Besuchern offen.
«Bei uns im Biergarten hat am Samstagabend jeder noch ein Plätzchen bekommen», hieß es beim Zollpackhof am Bundeskanzleramt. Allerdings hätten sich einige Besucher zu anderen Gruppen an den Tisch setzen müssen, wegen des Andrangs. «Das lief aber ganz unkompliziert ab». Eine Mund-Nase-Bedeckung sei nötig, wenn man vom Tisch aufsteht und Getränke bestellen geht. Für den Sonntagabend erwarteten die Biergärten wegen möglicher Regenschauer weniger Gäste.