22. September 2020 – dpa
Trotz steigender Infektionszahlen gibt es in Berlin zunächst keine weiteren Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Der Berliner Senat hat am Dienstag zwar darüber beraten, aber noch keine Beschlüsse dazu gefällt, wie Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) nach der Senatssitzung sagte. Das Thema bleibt aber akut, der Senat will schon in der kommenden Woche erneut darüber sprechen und dann möglicherweise auch entsprechende Entscheidungen treffen. Pop wies darauf hin, dass die Infektionszahlen europaweit, bundesweit und auch in Berlin nach oben gingen.
Keiner wolle zu so drastischen Maßnahmen greifen wie im Frühjahr, sagte die Senatorin. Es sei klar, dass es nicht zu einem zweiten «Lockdown» kommen dürfe mit all den sozialen, wirtschaftlichen und psychologischen Folgen. Deshalb sei es wichtig, gezielt Maßnahmen vorzubereiten, um auf die Situation adäquat antworten zu können. «Dafür brauchen wir noch etwas stärkere Zahlengrundlagen», sagte Pop.
«Es gibt eine gefühlte Situation, beispielsweise in der Gastronomie.» Wenn man sich da die Zahlen anschaue, müsse man feststellen, dass sich das Infektionsgeschehen damit nicht erklären lasse. Was trotzdem niemanden davon entbinde, sich an die Regeln zu halten, mahnte die Grünen-Politikerin. Mit Hilfe einer guten Zahlengrundlage soll dann über Maßnahmen entschieden werden, kündigte Pop an.
Mund-Nasen-Bedeckung, Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa