Tausende stille Helden halten den Laden in Corona-Zeiten am Laufen - haben mehr als ein Dankeschön verdient, findet Regierungschef Müller.
Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) will den «Helden» der Coronakrise mit einem finanziellen Bonus danken. Er schlägt vor, dazu die bereits beschlossene und ab November 2020 geplante Berlin-Zulage von monatlich 150 Euro für alle Landesbedienstete noch einmal zu überarbeiten.
«Die stillen Heldinnen und Helden dieser Tage sind die Berlinerinnen und Berliner, die auch jetzt unermüdlich den Dienst an ihren Mitmenschen leisten», sagte Müller am Donnerstag im Abgeordnetenhaus. Deswegen werde der Finanzsenator prüfen, wie die Berlin-Zulage genutzt werden kann, «um der Krankenschwester, dem Polizisten, der Kassiererin, dem Erzieher und den vielen anderen Alltagshelden konkret und gezielt zu helfen.»
Müller: «Ich bin sicher, andere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die davon profitieren sollten, werden das nicht nur verstehen, sondern sich auch hier solidarisch zeigen.» Aber es gebe jetzt viele Menschen, die für das Leben in der Krise von großer Bedeutung seien. «Sie halten für uns die dringend notwendige Infrastruktur der Stadt aufrecht.» Das gelte für Kliniken, Arztpraxen, Sozialeinrichtungen, Labore, Supermärkte, Apotheken oder Drogerien, Polizei und Feuerwehr, Strom- und Wasserversorgung, Müllentsorgung, öffentlichen Nahverkehr und wichtige Aufgaben in der Verwaltung.
Rot-Rot-Grün hatte die Berlin-Zulage bereits im Vorjahr beschlossen, um die Stadt für alle bezahlbar zu halten, wie es hieß. In den Genuss der außertariflichen Gehaltserhöhung sollten eigentlich alle rund 130 000 Landesbediensteten kommen. Nach den Plänen Müllers würde das dann anders verteilt. Für die Zulage stehen für 2020 rund 40 Millionen und für 2021 etwa 250 Millionen Euro bereit. (26.03.2020, dpa)
Coronavirus - Gesundheitsministerkonferenz, Foto: Kay Nietfeld/dpa