15. Februar 2023 – dpa
Polizeiwache am Kotti eröffnet
Umstrittene Polizeiwache am Kottbusser Tor in Kreuzberg eröffnet
Polizeiwache am Kottbusser Tor eröffnet
Nach jahrelangen Diskussionen und Planungen ist die umstrittene neue Polizeiwache am Kottbusser Tor in Berlin-Kreuzberg eröffnet worden. Innensenatorin Iris Spranger (SPD) sprach am Mittwochmorgen von der modernsten Polizeiwache Berlins. Sie sei «unwahrscheinlich stolz», dass das Projekt nun fertig sei, sagte Spranger bei einer kleinen Eröffnungszeremonie mit Schlüsselübergabe. Vor Absperrgittern der Polizei am Kottbusser Tor demonstrierten 100 bis 200 überwiegend junge Menschen aus der linken Szene gegen die Polizeiwache und riefen in Sprechchören: «Haut ab, haut ab». Auf Transparenten stand «Mörder muss man Mörder nennen» und «Die Krise heißt Kapitalismus».
Polizeiwache am Kottbusser Tor eröffnet
Die neue kleine «Nebenwache am Kottbusser Tor», wie sie offiziell genannt wird, befindet sich im ersten Stock eines Hochhauses in der Überführung über die Adalbertstraße. Von innen können Polizisten die komplette Adalbertstraße in beide Richtungen überblicken. Die Kosten für den Umbau der Räume betrugen laut Senat rund 3,24 Millionen Euro. In sechs Sprachen steht das Wort «Polizeiwache» am Eingang. Mehrere Videokameras filmen die Bereiche vor den beiden Eingängen und die Balustrade vor den Fenstern der Wache. Der Treppenaufgang zum benachbarten Café Kotti und die Straße würden nicht gefilmt, so die Polizei.
Demonstration gegen neue Polizeiwache in Kreuzberg, Foto: Annette Riedl/dpa
In der Wache sollen jeweils drei Polizisten in Schichten rund um die Uhr Dienst haben und Ansprechpartner für Probleme in der Umgebung sein. Weitere Polizisten sind wie bisher schon als Streifen und bei Einsätzen am Kottbusser Tor unterwegs. Spranger sagte: «Die Polizei ist hier 24 Stunden präsent.» Die Wache sei ein Anlaufpunkt für Anwohner, Geschäftsbetreiber, Touristen, Vereine und Moscheen aus der Nachbarschaft, so die Polizei.
Kottbusser Tor, Foto: Christoph Soeder/dpa