07. März 2025 – dpa
Straßen in Berlin sind deutlich seltener nach einer Frau als nach einem Mann benannt. Der Anteil der Straßen mit Frauennamen liegt in den meisten Bezirken im niedrigen einstelligen Bereich und variiert zwischen rund 3 und 13 Prozent, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur vor dem internationalen Frauentag ergeben hat. Die Bezirke Spandau und Reinickendorf machten zunächst keine Angaben zur aktuellen Verteilung der Anteile.
Der Anteil der Männernamen ist fast überall zweistellig. Teilweise ist sogar fast die Hälfte aller öffentlichen Plätze und Straßen nach einem Mann benannt.
Ein paar Beispiele:
- In Mitte ist der Anteil der Straßen mit Frauennamen der Umfrage zufolge am höchsten und liegt bei rund 12,5 Prozent. Es sind etwa 100. Männernamen machen einen Anteil von rund 32 Prozent aus.
- Pankow ist auf diesem Gebiet der Bezirk mit der niedrigsten Frauenquote: Von den 1.304 Straßen tragen nur 30 den Namen einer Frau - also 2,3 Prozent. Allerdings sind auch die Männer vergleichsweise selten vertreten: Nur 89 Straßen tragen Männernamen - ein Anteil von knapp 7 Prozent.
- Die höchste Männerquote hat Friedrichshain-Kreuzberg. 47 Prozent der Straßen sind nach Männern benannt, 7 Prozent nach Frauen. Auch Wege, Grünanlagen und Parks zählen dazu.
Friedrichshain-Kreuzberg will nur noch Frauennamen vergeben
In Friedrichshain-Kreuzberg ist man sich der ungleichen Verteilung bewusst. Die Bezirksverordnetenversammlung habe 2005 beschlossen, bei der künftigen Benennung von Straßen, Wegen, Brücken und ähnlichem ausschließlich Frauen als Namensgeberinnen zu ehren, bis mindestens 50 Prozent aller nach Personen benannten Straßen nach Frauen benannt sind, teilte eine Sprecherin mit.
Ein Beispiel: Ein Teil der Manteuffelstraße in Kreuzberg heißt seit vergangenem Jahr Audre-Lorde-Straße. Lorde (1934-1992) war eine afroamerikanische Dichterin und Bürgerrechtlerin, die sich oft in dem Stadtteil aufhielt.
Straßennamen in Berlin, Foto: Hannes P Albert/dpa