Das Technische Hilfswerk (THW) stellt sich auf einen längeren Einsatz im Zuge der Coronavirus-Krise ein. „Wir rechnen mit steigenden Krankheitszahlen und werden dann mit weniger Personal mehr Arbeit bewältigen müssen“, sagte Volker Strotmann, Leiter der Einsatzabteilung des THW, dem Berliner Radiosender 105‘5 Spreeradio. Die Logistik werde hierzulande künftig der Schwerpunkt sein, es gehe darum, „den Laden am Laufen zu halten“. Das THW selbst verzeichne aktuell (Mittwoch) 13 Infektionsfälle. 12 Ehrenamtliche und ein Hauptamtlicher seien positiv auf das Virus getestet worden.
Zurzeit leiste das Technische Hilfswerk logistische und technische Hilfe. „Bei der Logistik geht es beispielsweise um den Transport von Schutzausstattungen und einzelne Transportaufgaben. Zum Beispiel müssen Beatmungsgeräte von A nach B gebracht werden. Auch Krankenhausbetten werden transportiert“, sagte Strotmann. Aber es gehe auch um die Versorgung mit Betriebsmitteln. Dazu zähle der Aufbau mobiler Tankstellen zum Beispiel für die Bundespolizei an der Grenze oder die Landespolizeien an Kontrollstellen. Aktuell seien 400 Kräfte des THW landauf, landab im Einsatz. Auch technische Hilfe müsse geleistet werden. „Hygieneschleusen vor Krankenhäusern müssen aufgebaut, Notambulanzen hergerichtet werden. In Messehallen müssen Sichtwände errichtet werden.“ Auch Strom- und Wasserleitungen würden dort verlegt. Aber auch beim Bau von Drive-In-Testzentren oder der Beleuchtung von Grenzkontrollen unterstütze das THW.
Denkbar seien im Ausnahmefall auch Transporte von Lebensmitteln für den Einzelhandel. Allerdings gebe es in diesem Bereich bislang keine Anfragen. „Wenn die Not so groß wird, dass das eskaliert wird zum zuständigen Landratsamt, müsste von dort eine Anfrage an das THW gerichtet werden“. Der Leiter der Einsatzabteilung verwies aber auf „begrenzte Möglichkeiten“ des Technischen Hilfswerks. (26.03.2020, 105'5 Spreeradio)
Coronavirus - Gesundheitsministerkonferenz, Foto: Kay Nietfeld/dpa