29. September 2020 – dpa
Warnstreiks im ÖPNV in Berlin
Neunstündiger Warnstreik bei der BVG geht zu Ende
Warnstreiks im öffentlichen Dienst - Berlin, Foto: Fabian Sommer/dpa
Ein Warnstreik bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) hat am Dienstag den öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) der Hauptstadt nahezu lahmgelegt. Busse und Straßenbahnen blieben im Depot, U-Bahn-Haltestellen wurden aus Sicherheitsgründen verschlossen. Nach der neunstündigen Aktion rollte am Mittag der Verkehr wieder an. «Bis alle Linien wieder im gewohnten Takt fahren, wird es allerdings noch einige Zeit dauern», teilte die BVG mit. «Der logistische Aufwand ist enorm.» Bis zum Nachmittag sollte sich der Verkehr wieder normalisiert haben.
Nur auf den wenigen Linien privater Subunternehmer der BVG fuhren noch die gelben Busse, viele davon am Stadtrand. S-Bahn und Regionalzüge fuhren indes ohne Einschränkungen weiter. «Durch den Einsatz der größtmöglichen S-Bahn-Fahrzeugflotte wurden die Auswirkungen des Verdi-Streiks auf Hunderttausende Fahrgäste am Morgen zumindest teilweise abgefedert», teilte die BVG weiter mit.
Warnstreik bei der BVG
Warnstreiks im öffentlichen Dienst - Berlin, Foto: Fabian Sommer/dpa
Warnstreiks im öffentlichen Dienst - Berlin, Foto: Fabian Sommer/dpa
Warnstreiks im öffentlichen Dienst - Berlin, Foto: Fabian Sommer/dpa
Warnstreiks im öffentlichen Dienst - Berlin, Foto: Paul Zinken/dpa
Warnstreiks im öffentlichen Dienst - Berlin, Foto: Paul Zinken/dpa
Warnstreiks im öffentlichen Dienst - Berlin, Foto: Fabian Sommer/dpa
Warnstreiks im öffentlichen Dienst - Berlin, Foto: Fabian Sommer/dpa
Warnstreiks im öffentlichen Dienst - Berlin, Foto: Fabian Sommer/dpa
Warnstreiks im öffentlichen Dienst - Berlin, Foto: Fabian Sommer/dpa
Warnstreiks im öffentlichen Dienst - Berlin, Foto: Fabian Sommer/dpa
Warnstreiks im öffentlichen Dienst - Berlin, Foto: Fabian Sommer/dpa
Warnstreiks im öffentlichen Dienst - Berlin, Foto: Fabian Sommer/dpa
Warnstreiks im öffentlichen Dienst - Berlin, Foto: Paul Zinken/dpa
Warnstreiks im öffentlichen Dienst - Berlin, Foto: Paul Zinken/dpa
Warnstreiks im öffentlichen Dienst - Berlin, Foto: Michael Kappeler/dpa
Warnstreiks im öffentlichen Dienst - Berlin, Foto: Michael Kappeler/dpa
Warnstreiks im öffentlichen Dienst - Berlin, Foto: Kay Nietfeld/dpa
Warnstreiks im öffentlichen Dienst - Berlin, Foto: Fabian Sommer/dpa
Warnstreiks im öffentlichen Dienst - Berlin, Foto: Paul Zinken/dpa
Warnstreiks im öffentlichen Dienst - Berlin, Foto: Paul Zinken/dpa
Warnstreiks im öffentlichen Dienst - Berlin, Foto: Paul Zinken/dpa
Warnstreiks im öffentlichen Dienst - Berlin, Foto: Paul Zinken/dpa
Warnstreiks im öffentlichen Dienst - Berlin, Foto: Paul Zinken/dpa
Diese Buslinien der BVG fahren morgen wie geplant...
Alle Fahrten, die durch private Unternehmen betrieben werden, werden am Dienstag, 29.09.2020, durchgeführt. Diese verfügen über eigene Fahrzeuge und eigene Betriebshöfe, die nicht bestreikt werden. Dadurch sind 23 Buslinien komplett in Betrieb und sieben weitere mit leichten Einschränkungen.
Folgende Linien fahren komplett: 106, 112, 140, 161, 163, 168, 175, 179, 184, 234, 275, 284, 334, 341, 349, 363, 369, 370, 371, 380, 399, 740, 744, N12, N23, N34, N35, N39, N40, N52, N53, N56, N58, N60, N61, N62, N67, N68, N69, N77, N84, N88, N90, N91, N95, N97.
Folgende Linien fahren mit Einschränkungen: 218, 283, 395, 398
In Betrieb sind außerdem die BVG-Fährlinien.
Warnstreiks im öffentlichen Dienst - Berlin, Foto: Fabian Sommer/dpa
Zu den Warnstreiks hatte vergangene Woche der Bundesverband der Gewerkschaft Verdi aufgerufen. Die Gewerkschaft will damit bundesweite Verhandlungen über einen einheitlichen Tarifvertrag für die 87 000 Beschäftigten im ÖPNV durchsetzen. Derzeit wird in den 16 Bundesländern einzeln über regionale Tarifverträge verhandelt. Am Freitag war die jüngste Verhandlungsrunde bei der BVG ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Mit dem Arbeitskampf soll daher in der laufenden Tarifrunde auch auf Landesebene der Druck auf die Arbeitgeber erhöht werden.
Die stellvertretende Bundesvorsitzende von Verdi, Christine Behle, traf am Dienstagmorgen in Berlin-Charlottenburg mit streikenden BVG-Mitarbeitern am Betriebshof in der Westfälischen Straße zusammen. «Wir haben den Warnstreik bereits vier Tage vorher angekündigt», sagte sie. «Viele Beschäftigte konnten sich entsprechend darauf einstellen.»
Klimaaktivisten von Fridays for Future unterstützen den Arbeitskampf der Gewerkschaft. Rund ein Dutzend Mitglieder kamen am Morgen ebenfalls ans Werktor in Berlin-Charlottenburg. Für sie spiele die Forderung des Ausbaus des öffentlichen Nahverkehrs die zentrale Rolle. «Wir schaffen den Ausbau aber nicht, wenn die Arbeitsbedingungen nicht attraktiv sind», sagte Sprecherin Helena Marshall.
Warnstreiks im öffentlichen Dienst – Berufsverkehr, Foto: Michael Kappeler/dpa
Auf den Einfallstraßen der Hauptstadt fuhren die Autos am Morgen dicht an dicht. Staus gab es etwa auf der A113, der Landsberger Allee und der Heerstraße. «Viele sind heute früher zur Arbeit aufgebrochen», teilte die Verkehrsinformationszentrale des Landes mit. «Eigentlich eine gute Idee, aber wenn es zu viele machen, kommt es auch früh zum Stau.» Auch aufs Fahrrad stiegen Berufstätige und Schüler um.
Auch in Brandenburg waren erhebliche Einschränkungen für die Bus- und Bahnkunden angekündigt. Man habe Beschäftigte der zwölf öffentlichen Nahverkehrsbetriebe zum Warnstreik aufgerufen, sagte am frühen Dienstagmorgen Jens Gröger, Verdi-Geschäftsführer für Nordostbrandenburg und dort zuständiger Verhandlungsführer. Der Warnstreik sollte den ganzen Tag dauern.
Berliner S-Bahn, Foto: Fabian Sommer/dpa
Informationen der Deutschen Bahn:
Warnstreik Verdi – so verstärkt die S-Bahn den Verkehr
Verstärkerzüge zur Hauptverkehrszeit bis mittags unterwegs ⋅ Betriebsreserven werden mobilisiert
Am Dienstag bleiben wegen eines Warnstreiks die Busse, U- und Straßenbahnen der BVG bis 12 Uhr im Depot. Die Berliner S-Bahn hingegen fährt und setzt alle zur Verfügung stehenden Fahrzeuge ein, um das ohnehin dicht getaktete Programm nochmals zu verstärken.
Im Einzelnen sieht das wie folgt aus:
- Die Verstärkerzüge der S1 (Zehlendorf – Potsdamer Platz) und der S5 (Mahlsdorf – Ostbahnhof) werden dreieinhalb Stunden länger unterwegs sein – anstatt von 5.30 Uhr bis 8.30 Uhr verkehren sie morgen bis um 12 Uhr, also bis zum geplanten Streikende.
Das sind rund 40 zusätzliche Fahrten und etwa 7000 Sitzplätze mehr.
- Die Betriebsreserven werden mobilisiert und kurzfristig und flexibel eingesetzt.
Fahrgäste können zudem auf die Regionalzüge ausweichen. Wir appellieren an alle Fahrgäste, Mund und Nase zu bedecken und sich an die Maskenpflicht zu halten.
Detaillierte Informationen erhalten Fahrgäste im Internet unter sbahn.berlin und auf Twitter twitter.com/sbahnberlin