12. Juni 2023 – dpa
Angesichts lang anhaltender Trockenheit sprechen sich Naturschützer für einen Abschied vom Ideal des raspelkurzen, satt grünen Rasens aus. «Der englische Rasen gehört endlich abgeschafft!», zitierte der Naturschutzbund (Nabu) Berlin am Montag in einer Mitteilung seine Referentin für Stadtgrün, Janna Einöder. Der Rat: Nur noch wenige Rasenflächen zum Spielen oder Picknicken kurz halten, um Trinkwasser zu sparen und die Artenvielfalt zu fördern. Den Rest solle man Wildpflanzen überlassen. Wilder Rasen spare auch Zeit und Geld. Zu häufiges Mähen hingegen führe zu «gelber Steppe».
Der Bezirk Neukölln hatte erst kürzlich mitgeteilt, im Rahmen eines Modellprojekts auf ausgewählten Mittelstreifen Pflanzen länger wachsen zu lassen. Gemäht werden solle dort nur einmal im Jahr. «Damit soll sich dieses sogenannte Straßenbegleitgrün als Wiesenfläche entwickeln und damit einen größeren Beitrag zur Biodiversität leisten», hieß es. Weniger zu mähen, schone die Flächen in längeren Trockenphasen. Bis zum Jahresende will der Bezirk eine Zwischenbilanz ziehen.
Mauerpark, Foto: Christophe Gateau/dpa