Windhorsts Hertha-Anteile
Schwierige Käufersuche steht bevor...

Eine sehr unwahrscheinliche Variante. Ein Rückkauf von Windhorsts Anteilen dürfte für Hertha zu dem Preis finanziell nicht zu stemmen sein. Das muss auch Windhorst wissen. Der Club teilte zu einem potenziellen Verkauf mit: «Hertha BSC bietet Tennor die Unterstützung bei der Käufersuche in einem geordneten Investorenprozess im besten Interesse von Hertha BSC und Tennors Investoren und Gläubigern an.»

Das wird davon abhängen, wie viel sie kosten sollen. Vor einem Verkauf könnten die Anteile zunächst von Gutachtern geschätzt werden, berichtet die «Bild»-Zeitung. Dass sie annähernd so hoch bewertet werden, scheint ausgeschlossen. Die Corona-Krise hat Hertha gebeutelt, dazu kommt der sportliche Misserfolg der letzten Jahre. Schon als Windhorst mit seiner Tennor-Gruppe einstieg, wurde der Preis von vielen Beobachtern als sehr hoch eingeschätzt. Ob der 45-Jährige willens ist, einen großen Verlust in Kauf zu nehmen, scheint fraglich. Nach Recherchen des «Tagesspiegel» soll er bereits länger auf der Suche nach einem Käufer sein. Bisher offenbar ohne Erfolg.
Dass sich der Verkauf der Anteile lange zieht, erscheint aktuell am wahrscheinlichsten. Es wird spannend sein, wie Hertha und der Investor diese Phase gestalten. Windhorsts Einfluss auf das operative Geschäft ist begrenzt. Seinen Posten im Beirat der KGaA hatte er bereits im Frühjahr aufgegeben und mit einem Vertreter besetzt. Eine Mehrheit hat er dort nicht, sondern das Hertha-Präsidium. Das Gremium muss vielen Geschäften zustimmen, etwa dem jährlichen Budget und Transaktionen von über 25 Millionen Euro.