Ansturm auf Friseurbetriebe

«Endlich wieder Kunden sehen» - Berliner Friseure öffnen Salons

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Gerit Kling, Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa

Meterlange Schlangen vor den Türen, volle Terminbücher und Kunden mit langen «Corona-Mähnen»: Am Montag haben viele Friseure ihre Salons nach wochenlanger Schließung wegen der Corona-Pandemie erstmals wieder geöffnet. Viele von ihnen hatten bereits im Vorfeld ihre Stammkunden angerufen oder Termine online vergeben. «Ich weiß von den Kollegen, dass alle gut zu tun haben und alle volle Terminbücher haben», sagte Jan Kopatz, Obermeister der Berliner Friseur-Innung.

Bereits im Vorfeld hätten viele mit einem «riesigen Ansturm» gerechnet, sagte der Sprecher der Berliner Handwerkskammer, Daniel Jander. «Wir hören von Friseuren beides: Manche sind besorgt, dass die Kunden aus Unsicherheit nicht kommen. Aber die meisten gehen davon aus und setzen auch Hoffnungen darauf, dass es einen großen Andrang geben wird.»

Er sei bis Mitte Juni ausgebucht, berichtete der Friseur Apjar Black, der am Montag in seinem Charlottenburger Salon unter anderem die Schauspielerin Gerit Kling («Rote Rosen») frisierte. Bei vielen Kunden gehe es aktuell um Schadensbegrenzung, weil sie sich in der Corona-Krise selbst die Haare geschnitten oder gefärbt hätten.

Auch der Szene-Friseur Frank Schäfer erwartete in seinem Laden im Prenzlauer Berg viele Kunden, die Selbstversuche hinter sich hätten. «Natürlich versucht man es selber und natürlich geht es ein bisschen schief. Mein Gott, ich glaube, das ist momentan das geringste Problem, das muss man gar nicht dramatisieren.» Unter der Maske könne man ohnehin niemanden erkennen, scherzte er.

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Ein lange Schlange hat sich vor einem Friseurladen im Bezirk Köpenick gebildet, Foto: Wolfgang Kumm/dpa

Auch die Friseure und Kunden müssen aktuell einen Mund-Nasen-Schutz tragen, da sich der Sicherheitsabstand von 1,50 Meter beim Schneiden nicht einhalten lässt. Zu den weiteren Hygieneregeln gehört, dass zwischen den einzelnen Arbeitsplätzen 1,50 Meter Abstand eingehalten werden muss. Sogenannte gesichtsnahe Dienstleistungen wie Wimpernfärben oder Bartschneiden sind vorerst tabu.

Die neuen Regeln sind für viele Friseure noch gewöhnungsbedürftig. Frank Schäfer nahm die Situation gelassen. Das Frisieren funktioniere trotz der Masken gut. «Wenn ich den Ohrbogen schneide, kann ich das Gummi ein bisschen herunterziehen. Wir müssen uns alle daran gewöhnen, aber wir haben ja keine Wahl.» Apjar Black scherzte, er brauche eine Mund-zu-Mund-Beatmung. «Unter der Maske bekommt man überhaupt keine Luft.»

Schauspielerin Gerit Kling freute sich dennoch, dass sie sich nach rund acht Wochen wieder die Haare machen lassen konnte. Sie habe ihre Haare in der Corona-Zeit zwar selbst gefärbt, doch das Ergebnis sei eher peinlich gewesen. «Meine Frisur sah aus wie ein schwarzer Flatschen», sagte die 55-Jährige. «Zwischenzeitlich habe ich sogar selbst geschnitten, aber auch das sah dann dementsprechend aus.»

Friseur Frank Schäfer war ebenfalls froh, dass er wieder arbeiten durfte. Natürlich bleibe die Gefahr einer Ansteckung, aber alle nähmen Rücksicht aufeinander. «Seit ich Friseur bin, hatte ich nie solange Urlaub wie jetzt. Ich freue mich einfach, dass ich den Laden endlich wieder öffnen und meine Kunden sehen kann.» (04.05.2020/dpa)

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Coronavirus - Gesundheitsministerkonferenz, Foto: Kay Nietfeld/dpa

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