09. März 2021 – dpa

Gratis-Schnelltests in Berlin

Holprigkeiten an den Teststellen - Senatorin empfiehlt Alternativen

Coronavirus_Erster_T_68642388.jpg
Erster Tag der kostenlosen Schnelltests in Berlin, Foto: Jörg Carstensen/dpa

Beim Start der Corona-Teststellen ist aus Sicht des Senats nicht alles rund gelaufen - es soll aber vieles besser werden. Sozialsenatorin Elke Breitenbach (Linke) hat am Dienstag eingeräumt, dass es beim Auftakt der kostenlosen Schnelltestaktion am Montag geholpert habe. Gleichzeitig appellierte sie an die Berlinerinnen und Berliner, sich nicht auf die Teststellen zu beschränken, sondern auch andere Möglichkeiten wie Apotheken für die Untersuchungen zu nutzen. «Das würde noch einmal zu einer Entzerrung führen», sagte Breitenbach nach einer Sitzung des Senats, bei der ein neues Berliner Testkonzept zur Eindämmung der Corona-Pandemie beschlossen wurde.

Die Schnelltestangebote sollen außerdem unkomplizierter werden. «Es gab einige Holprigkeiten, beispielsweise mit den QR-Codes. Das geht natürlich nicht, weil es auch Menschen gibt, die nicht die entsprechende technische Ausstattung haben», sagte Breitenbach. Das werde sich ändern. Die Nutzung der Teststellen werde künftig auch ohne QR-Code möglich sein. Zum neuen Testkonzept gehört, dass die Berlinerinnen und Berliner einen Anspruch auf einen kostenlosen Schnelltest pro Woche haben.

Zur Kritik, an mehreren Teststellen etwa in Steglitz-Zehlendorf, Reinickendorf oder Spandau seien online schon keine Termine mehr zu buchen, sagte Breitenbbach unter Berufung auf die Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD), die Zahl der Tests insgesamt solle «sehr schnell» auf 25 000 pro Tag steigen. Das kostenlose Testangebot haben nach Senatsangaben am ersten Tag rund 3000 Berlinerinnen und Berliner wahrgenommen.

Coronavirus_Berlin_68654550.jpg
Corona-Schnelltestzentrum, Foto: Kira Hofmann/dpa-Zentralbild/dpa

Berlinweit gibt es Breitenbach zufolge bisher 21 Teststellen, 5 in den Krankenhäusern, 16 verteilt über alle Bezirke - in 4 davon kann man sich werktags auch ohne Termin testen lassen. Hinzu kommen die Möglichkeiten für «Tests to go». Dafür melden sich nach Angaben der Sozialsenatorin aktuell viele weitere zum Beispiel private Anbieter oder Apotheken.

«Von daher wird es jetzt sehr schnell vorangehen», so die Linke-Politikerin. «Das ist für viele Berlinerinnen und Berliner auch weniger aufwendig. Und es hat auch einen Vorteil, wenn ich beispielsweise um die Ecke in die Apotheke gehe und mich nicht erst in die U-Bahn oder den Bus setzen muss und zu einen Testzentrum fahren muss.» Die neuen «Test-to-go»-Stationen werden den Angaben zufolge durch die Gesundheitsverwaltung zertifiziert und dürfen Test-Bescheinigungen ausstellen.

Wann Selbsttests für Schülerinnen und Schüler angeboten werden, die voraussichtlich in den Schulen verteilt, aber zu Hause genutzt werden, ist offen. Ein Datum für den Start stehe noch nicht fest, sagte Senatssprecherin Melanie Reinsch.

Für Fragen zu den Tests steht laut Senatsgesundheitsverwaltung täglich von 09.00 bis 18.00 Uhr eine Hotline unter 0800 2668363 zur Verfügung.

Testzentren und Terminvereinbarung auf test-to-go.berlin... »

Coronavirus_Erster_T_68642345.jpg
Erster Tag der kostenlosen Schnelltests in Berlin, Foto: Jörg Carstensen/dpa

Testzentren:

  • Tempelhof-Schöneberg: Mariendorfer Damm 64, 12109 Berlin
  • Marzahn-Hellersdorf: Janusz-Korczak Str. 17. 12627 Berlin
  • Charlottenburg: Zillestraße. 10, 10585 Berlin
  • Wilmersdorf («Berlin West», ohne Anmeldung): Kurt-Weiss-Sporthalle, Franzensbader Str. 16, 14193 Berlin
  • Treptow-Köpenick: Spreestraße. 6, 12439 Berlin
  • Lichtenberg: Rummelsburger Str. 13, 10315 Berlin
  • Lichtenberg («Berlin Ost», ohne Anmeldung): Max Taut OSZ, Fischerstraße 36, 10317 Berlin
  • Friedrichshain-Kreuzberg: Prinzenstr. 23, 10969 Berlin
  • Friedrichshain-Kreuzberg («Berlin Süd», ohne Anmeldung): Carl-von-Ossietzky-Schule, Blücherstraße 46-47, 10961 Berlin
  • Pankow: Hauptstr. 29a, 13158 Berlin
  • Neukölln: Bat-Yam-Platz 1, 12353 Berlin
  • Reinickendorf: Antonienstr. 51, 13403 Berlin
  • Spandau: Schönwalder Allee 26 13587 Berlin (Hintereingang Haus 2)
  • Steglitz-Zehlendorf: Kirchstr. 1-3, 14163 Berlin
  • Wedding: Müllerstraße 146, 13353 Berlin
  • Moabit («Berlin Zentral», ohne Anmeldung): Poststadion Mitte, Lehrter Str. 59, 10557 Berlin

Infos der Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung... »

Corona_Schnelltest_68048437.jpg
Corona-Schnelltest, Foto: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/

Schnelltests und Selbsttests - was ist der Unterschied?

Parallel zur Lockerung von Corona-Beschränkungen setzt die Bundesregierung verstärkt auf Tests, die nicht extra im Labor ausgewertet werden müssen. Angeboten werden soll von diesem Montag an zumindest ein kostenloser Schnelltest pro Woche für alle Bürger. Dazu wird durch geschultes Personal etwa in Apotheken, Testzentren oder Praxen ein Nasen- oder Rachenabstrich genommen. Die Probe kommt auf einen Streifen, der nach 15 bis 20 Minuten mit einer Verfärbung reagiert.

Selbsttests für Zuhause können in konkreten Alltagssituationen helfen, etwa bei Privatbesuchen. Sie müssen in Apotheken, Geschäften oder im Internet gekauft werden. Selbsttests funktionieren ganz ähnlich wie die Schnelltests. Der Unterschied: Sie werden selbst durchgeführt und die Probe wird aus dem vorderen Nasenbereich entnommen. Gebrauchshinweise sind zu beachten. In absehbarer Zeit könnten auch noch Gurgel- und Spucktests hinzu kommen.

Sowohl beim Schnell- als auch beim Selbsttest gilt: Ein positives Ergebnis muss unabdingbar durch einen PCR-Test überprüft werden. Und auch bei einem negativen Ergebnis sind die Corona-Regeln weiterhin einzuhalten.

RKI über verschiedene Coronavirus-Tests... »
RKI über Coronavirus-Selbsttests... »
BfArM: Liste der Laien-Selbsttests mit Sonderzulassung... »
BMG über Schnelltests... »

Corona-Infos für Berlin: www.berlin.de/corona
Infektionsschutzverordnung: www.berlin.de/corona/massnahmen/verordnung
Corona-Lage in Berlin: www.berlin.de/corona/lagebericht/desktop/corona.html

Weitere News

undefined
Audiothek