Saisonstart ohne Freibäder

Berlins Freibäder müssen in der Corona-Pandemie noch geschlossen bleiben. Ob das im Sommer so weitergeht?

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Freibad, Foto: Jörg Carstensen/dpa

Berlins Freibäder sind startklar - aber wegen der Corona-Pandemie darf niemand rein. «Entscheidend ist, wie Mitte Mai die Rechtsverordnung aussieht», sagte Sprecher Matthias Oloew, Sprecher der Berliner Bäder-Betriebe. Das Unternehmen bereite bis dahin mehrere Szenarien als Vorschlag vor. Hauptidee sei ein eingeschränkter Betrieb in Hallen- und Freibädern, ergänzte Oloew. Denn es werde immer unwahrscheinlicher, dass die Bäder später wie üblich an den Start gehen könnten.

Wäre die Welt noch in Ordnung, längen Wasserfreunde bereits seit Karfreitag im Strandbad Wannsee in der Sonne. An diesem Wochenende hätten die ersten beheizten Sommerbäder in der Hauptstadt nachgezogen. An ihnen liegt es nicht, dass das neue Coronavirus zum Problem wird. «Das Wasser ist chloriert, das tötet Viren ab», sagt Oloew. Es geht wie überall um die Abstandsgebote zur Eindämmung der Pandemie. «In ein Freibad strömen pro Tag mehr als 1000 Menschen.» Zu viele.

Wenn es um Konzepte geht, spielen die Zahl und die Nähe der Badegäste zueinander die größte Rolle. Warteschlangen sollen vermieden werden. Online-Tickets mit Zeitfenstern wären eine Idee. «Viele Gäste möchten aber den ganzen Tag im Freibad bleiben», berichtet der Sprecher. Die Suche nach Lösungen laufe. Auch für die Toilettenanlagen und die neuen Auflagen dafür. Die Bäder den ganzen Sommer über geschlossen zu halten, hält Oloew für eine weniger gute Idee - nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen. Denn dann strömten die Wasserhungrigen wahrscheinlich an die Badeseen.

Vorbereitet sind alle Freibäder auf eine Öffnung: Die üblichen Winterreparaturen seien erledigt, das Wasser ausgetauscht. «Das ist kein verschwendetes Geld», sagt Oloew. Was jetzt nicht erledigt werde, schlage sonst im nächsten Jahr doppelt zu Buche. Nur auf das Beheizen werde verzichtet, so lange niemand kommen dürfe.

Was aber fehlt, sind die Eintrittsgelder. Im Rekordjahr 2018 machte der Umsatz bei allen Berliner Bädern und ihren Angeboten rund 23 Millionen Euro aus - bei rund 6,7 Millionen Besuchen. Allein die Freibad-Saison spült in guten Jahren bis zu vier Millionen Euro in die Kasse. Der Januar und Februar 2020 seien in den Hallenbädern mit zehn Prozent Zuwachs gut gelaufen, sagte Oloew. Doch seit Mitte März herrscht Ebbe.

Ob die Bäder - wenn auch mit Einschränkungen - aufmachen können, ist eine politische Entscheidung. Doch sie hängt auch davon ab, wie sich die Berliner nach der Lockerung der ersten Schutzmaßnahmen verhalten und wie sich die Infektionskurve entwickelt. Die Freibäder ließen sich theoretisch technisch innerhalb weniger Tage öffnen. Der Zeitverzug komme durch das Beheizen, sagt Oloew. «Das würde sonst ein bisschen frostig.» (26.04.2020/dpa)

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Coronavirus - Gesundheitsministerkonferenz, Foto: Kay Nietfeld/dpa

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