15. September 2021 – dpa
Berlin-Wahl: Franziska Giffey
SPD-Spitzenkandidatin Franziska Giffey lächelt Plagiatsaffäre weg...
SPD-Spitzenkandidatin Franziska Giffey, Foto: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/
30.08.2021
Franziska Giffey (SPD)
Berlin-Reporter Toni Schmitt über Franziska Giffey
Franziska Giffey legte eine steile politische Karriere hin. Binnen drei Jahren stieg die 43-Jährige von der Bildungsstadträtin im Berliner Multi-Kulti-Bezirk Neukölln über das Amt der Bezirksbürgermeisterin zur Bundesfamilienministerin auf. Dabei wollte Giffey, die bei Fürstenwalde östlich von Berlin aufwuchs, eigentlich Lehrerin werden. Doch wegen einer Erkrankung sattelte sie um und ließ sich zur Diplom-Verwaltungswirtin ausbilden.
Der Doktortitel, den sie nach einem Promotionsstudium der Politikwissenschaft 2010 an der Freien Universität Berlin erwarb, wurde ihr im Juni nach wiederholter Prüfung ihrer Dissertation wegen Täuschung bei der Übernahme fremder Inhalte aberkannt. Kurz zuvor hatte Giffey mit Blick auf diese zu dem Zeitpunkt absehbare Entwicklung ihr Amt als Bundesministerin aufgeben.
Trotz Plagiatsaffäre gilt Giffey in der Berliner SPD, die seit vielen Jahren bei Wahlen immer schwächer wurde, als Hoffnungsträgerin. 2020 wurde sie, obwohl bis dato kaum im Landesverband verankert, zur Parteivorsitzenden gewählt, gemeinsam mit Fraktionschef Raed Saleh, und diesen April zur Spitzenkandidatin.
Inzwischen gilt die in der Öffentlichkeit dauerlächelnd auftretende Politikerin als unbestrittene Nummer eins der Hauptstadt-SPD. Welche Koalitionspräferenzen sie im Falle eines Wahlsiegs hat, lässt Giffey bisher offen. Im Wahlkampf freute sich die CDU zuletzt öffentliche darüber, dass Giffey bei vielen Themen CDU-Positionen vertrete. In der Verkehrs- oder Klimapolitik, aber auch der Wohnungspolitik setzte sie sich zuletzt demonstrativ von Grünen und auch Linken ab.
Giffey ist verheiratet und hat einen Sohn.
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