01. Dezember 2020 – dpa
1. Mai - Trotz Corona-Verbots sind am Abend des 1. Mai einige Tausend Demonstranten in Berlin-Kreuzberg unterwegs. Nach Einbruch der Dunkelheit kommt es zu Rangeleien mit Polizisten. In Mitte wird am Nachmittag am Rande einer Demonstration gegen die Corona-Regeln ein Kamerateam der ZDF-Satiresendung «heute-show» von Vermummten angegriffen.
4. Mai - Meterlange Schlangen vor den Türen, volle Terminbücher und Kunden mit langen «Corona-Mähnen»: Nach wochenlanger Schließung wegen der Corona-Pandemie haben viele Friseure ihre Salons erstmals wieder geöffnet.
6. Mai - Sie sollen einem Aufruf in sozialen Netzwerken gefolgt sein: Hunderte Menschen versammeln sich aus Protest gegen die Corona-Auflagen vor dem Reichstagsgebäude. Dabei kommt zu einer Attacke auf ein Kamerateam der ARD.
7. Mai - Die Polizei durchsucht Wohnungen und Autos von Salafisten. Der Verdacht: Betrug bei Corona-Soforthilfen. Auf die Spur brachte die Ermittler eine Razzia im April.
9. Mai - In Berlin demonstrieren trotz der Lockerungen von Einschränkungen in der Corona-Krise so viele Menschen gegen die Verordnungen wie an keinem Wochenende davor. Am Alexanderplatz versammeln sich etwa 1200 Menschen zu einer nicht angemeldeten Zusammenkunft. Viele Teilnehmer skandieren unter anderem «Freiheit», «Widerstand», «Volksverräter» und «Wir alle sind das Volk».
11. Mai - Der Berliner Senat unterstützt die Kultur in der Corona-Krise mit einem neuen Hilfsprogramm. Es umfasst 30 Millionen Euro und soll kleinen und mittleren Unternehmen im Kultur- und Medienbereich zugutekommen, die kaum staatliche Förderung bekommen und bislang keine anderen Corona-Hilfen erhalten haben.
13. Mai - Der Schriftsteller und Dramatiker Rolf Hochhuth ist tot. Er stirbt im Alter von 89 Jahren in Berlin. Hochhuth («Der Stellvertreter») gehörte zu den umstrittensten deutschen Theaterautoren der Nachkriegszeit.
15. Mai - Auftakt mit Augenmaß: In Berlin dürfen Restaurants, Cafés und Imbisse wieder öffnen, solange sie selbst zubereitetes Essen anbieten.
17. Mai - Der FC Bayern München meistert die erste unangenehme «Geister-Prüfung». Der deutsche Rekordchampion gewinnt beim Neustart der Fußball-Bundesliga nach der Corona-Zwangspause am Sonntagabend mit 2:0 bei Aufsteiger 1. FC Union Berlin.
22. Mai - Hertha BSC revanchiert sich für die bittere Hinrunden-Niederlage beim Stadtrivalen Union Berlin. Ohne Kulisse fehlt dem Hauptstadt-Duell lange die Fußball-Klasse. Innerhalb von zehn Minuten macht Hertha dann den höchsten Sieg (4:0) im Stadtduell perfekt.
23. Mai - Verteilt über diverse Orte gehen wieder Demonstranten gegen die coronabedingten Einschränkungen auf die Straße. Die Versammlungen sind dieses Mal zumeist kleinteilig - der große Ansturm bleibt aus. Etwa 1000 Polizisten begleiten mehr als 40 Kundgebungen.
25. Mai - Die Fraktionen der FDP und CDU im Berliner Abgeordnetenhaus reichen Klage vor dem Verfassungsgerichtshof in Berlin gegen den Mietendeckel ein, der als Prestigeprojekt des rot-rot-grünen Senats gilt. FDP und CDU/CSU im Bundestag hatten schon am 6. Mai eine Normenkontrollklage in Karlsruhe auf den Weg gebracht.
25. Mai - Nach der Corona-Zwangspause öffnen acht Sommer- und Freibäder.
25. Mai - Berlin hat ein eigenes Ampelsystem für die Bewertung der Corona-Lage eingeführt. Dafür wird die Reproduktionszahl, die Zahl der Neuinfektionen sowie die Auslastung der Betten auf Intensivstationen betrachtet. Mit einem Reproduktionswert von 1,95, bei dem im Schnitt ein Mensch zwei weitere ansteckt, springt eine Ampel nun erstmals auf Rot. Denn der Wert muss unter 1 liegen, damit die Pandemie gebremst wird.
28. Mai - Rund 30 Jahre nach Wende und Wiedervereinigung beginnen mit einem offiziellen Spatenstich die Arbeiten für das Einheitsdenkmal. Vor dem künftigen Humboldt Forum soll eine riesige begehbare Waage an die friedliche Wiedergewinnung der Deutschen Einheit erinnern.
29. Mai - Auf die Kuppel des weitgehend fertiggestellten rekonstruierten Stadtschlosses mit dem Namen Humboldt Forum wird ein Kreuz aufgesetzt. Die Aktion ist umstritten.
31. Mai - Am Pfingstsonntag ziehen bei der Versammlung «Für die Kultur - Alle in einem Boot» bis zu 400 Boote von der Spree über den Landwehrkanal nach Kreuzberg. Die Veranstalter wollen auf die Bedrohung der Clubkultur aufmerksam machen. Die Bootstour, bei der kaum Vorsichtsmaßnahmen gegen Corona-Infektionen getroffen werden, löst Kritik aus.